Kundenpräsentationen können ziemlich anstrengend sein. Gar nicht mal weil der Kunde selbst anstrengend ist, sondern schlicht weil der Kunde weiiiiiiiiit weg sitzt und der Termin für meine Verhältnisse furchtbar früh.
Aktuelles Beispiel: 10:30 in der hessischen Provinz.
Die Anreise erfolgt also etwas äh komplexer (Taxi – ICE – Mietwagen – Termin – Mietwagen – ICE – Taxi). Ursprüngliche Zeitplanung war 05:00 aufstehen, 21:00 Zuhause sein. 2 Stunden Termin dazwischen.
Aber ich hatte es von Taxifahrern…
05:10: Es klingelt an der Tür, das Taxi, welches ich für 05:20 bestellt hatte mit dem ausdrücklichen Hinweis „Nicht klingeln, ich bin rechtzeitig draußen!“ (um die Mitbewohnerin + Hund nicht zu wecken) ist da – die Taxifahrerin hat geklingelt. Danke!
05:15: Ich bin fertig und tapse ins dunkel und nach draußen, das Taxi wartet brav, die Taxifahrerin schläft, und schrickt auf als ich die Beifahrertür öffne.
05:20: Nach einem kurzen Hüpfer über die Landstrasse sind wir auf Hamburger Stadtgebiet – hier ist durchgehend Tempo 50, also fahren wir mit kontinuierlich 80 Km/h Richtung Bahnhof. Cool ist: Wenn ich immer diese Taxifahrerin bekomme, kann ich ab sofort eine halbe Stunde länger schlafen. Uncool ist: Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Fahrt überlebe.
05:30: Wir sind jetzt in Barmbek und fahren teilweise 100 Km/h. Super, wie Autobahn.
05:45: Nach 35 Minuten sind wir am Hamburger Hauptbahnhof. Das ist sicherlich auch auf die noch leeren Strassen zurückzuführen, aber bestimmt auch auf die Durchschnittsgeschwindigkeit. Besonders begeistert war ich, als die Fahrerin kurz vor dem Ziel an einer allen Hamburgern bekannten Kreuzung falsch abbog, kurz fluchte und ohne zu gucken eine Vollbremsung hinlegte um zu drehen.
Immerhin hat die Taxifahrerin mich nicht noch parallel voll gequatscht. Ich glaube dadurch wäre ich wacher geworden und wirklich in Panik geraten.
Naja, dafür 40€ – Ne halbe Stunde Achterbahn ist teurer.