Gesehen: The Dark Tower

There are other worlds than these“ sagt der literarische Jake Chambers irgendwann zu Roland dem Revolvermann. Und irgendwie war das mein Motto für den Kinobesuch.

Die Romane damals aufgesaugt, ausgesaugt, panisch abgewartet, wann der nächste Teil kommt, in Sorge der großartige Stephen King könnte das Schreiben einstellen, bevor…
So hatten die Bücher teilweise fast religiöse Bedeutung für mich. Der Monolog des Mannes in Schwarz zum Thema Größe ist vielleicht die Textstelle, die für mich am ehesten repräsentiert, was man ab und zu mit „Sense of Wonder“ umschreibt.

Nun also im Kino. 95 Minuten statt sieben (acht) Büchern.

Es hilft nichts, man wird sich von den Romanen lösen müssen, will man den Film sehen und nicht direkt stolpren und sich ärgern. Wie man sich irgendwie ja immer ärgert, wenn das mit den Worten des Autoren geformte Bild aus dem eigenen Kopf auf der Leinwand nicht wiedergefunden wird

Und wenn man zu sich selbst ehrlich ist, wird man aus diesen Büchern auch mit sieben (acht) Filmen nicht rausholen, was drin steckt. Von daher bemühte ich mich vor dem Kinobesuch schon, meine Erwartungen anzupassen.

Schließlich war der Cast vorher bekannt und für mich großartig.

Der Mann in Schwarz, Walter – Matthew McConaughey.
Der Revolvermann, Roland – Idris Elba.

Zwei meiner liebsten.
Und der junge Tom Taylor macht seinen Job als Jake Chambers auch hervorragend.

Aber darum geht’s eigentlich nicht, oder? Es geht um die Geschichte. Und die ist… anders. Nicht wie in den Büchern. Während wir in den Büchern eigentlich vor allem Roland begleiten, folgen, ihn kennenlernen, steht im Film eigentlich Jake, einer seiner Gefährten aus dem Buch im Mittelpunkt. Wir erleben die Welt aus Jakes Perspektive,

Und einiges in der Filmwelt ist anders als in der Romanwelt. Es gibt andere Welten. Einige der Welten lernen wir während wir Roland in den Büchern begleiten kennen. Für mich kam im Kino nun eine neue dazu. Wer die Bücher kennt, wird sich schnell zurechtfinden. Vieles wiedererkennen. Für mich war es eine Rückkehr nach Mitwelt. Für mich war die Atmosphäre, die ich in den Romanen so liebte auch im Film zu spüren.

Wie wenn man nach langer Zeit wieder an einen Ort zurückkehrt, den man vor Jahren das letzte Mal besucht hatte. Die Welt hat sich weiter gedreht. Dort. Im New York des Film-Jake. Im Mitwelt des Film-Roland. Und doch… ist es irgendwie als käme man zurück nach Hause. Ich fühlte mich wohl, diese 95 Minuten in den Welten von Jake und Roland. Ich kannte ein paar der Ecken noch von damals. Die alte 19.Die schwarze 8. Das Dixie Pig.

Aber es ist keine Romanverfilmung. Es ist ein Remix.
Ein eigenständiger Film auf der Basis der Romanvorlage.

Ich mag diesen Film.
8 von 10 Punkten.

(Und solltet Ihr den anschauen, achtet mal darauf, wie der Theme-Park heißt…)
Noch gut einen Monat.

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