Blogjulklapp 2008: Jahrestag

Ich hatte ja schon berichtet, dass ich beim Blogjulklapp von Konna mitmache. Als Autorin wurde mir Blondes Alien zugelost, die hier auch gleich zu Wort kommen soll. Vielen Dank an dieser Stelle schon, für den Gastbeitrag.
Ich bin dann in drei Tagen mit meinem Gastbeitrag dran, drüben bei Gedanken in Buchstaben.
Hallo, Deadline :-).
Auf geht’s.

Jahrestag

Jedes Jahr zu Weihnachten überlege ich, wo ich wohl das nächste Jahr an diesem Tag sein werde und wie sich mein Leben bis dahin verändert hat.

Vor gut einem Jahr schrieb ich auf meinem Blog, wie wichtig es doch sei, Weihnachten im Kreis der Menschen zu verbringen, die man liebt. Ich bezog das auf meine Familie, meine Eltern, die vor Jahren ins Ausland gezogen sind. Die Treffen waren spärlich und umso schöner war das gemeinsame Weihnachtsfest.
Ich schrieb, daß man nie wissen könne, wie lange einem diese Freude noch erhalten bleibe. Mit steigendem Alter werde einem bewußt, daß Eltern nicht ewig leben. Aus dieser Motivation heraus war es mir unendlich wichtig, auch Weihnachten 2007 in Frankreich mit meiner Mutter, meinem Vater feiern zu können. Es war das letzte Weihnachten, das ich so verbringen durfte. Nur wenige Tage später starb mein Vater.

Es ist die Nachricht, die man niemals erhalten möchte. Das Telefonat, vor dem man sich immer gefürchtet hat.

Ich sah meinen Vater zum letzten Mal am Flughafen in Montpellier. Wir umarmten und verabschiedeten uns. Für immer. Nur wussten wir das nicht. Er starb auf der Fahrt nach Hause. Abends, als ich in meine Wohnung kam und davon erfuhr, brach eine Welt für mich zusammen.

Dieser Tag jährt sich bald und auch wenn die schlimmste Traurigkeit überwunden ist, so wird mir in diesen Tagen stets bewußter, daß Weihnachten nie wieder so sein wird, wie es einmal war. Bilder tauchen in meinem Gedächtnis auf. Wie ich mit meinem Vater den jährlichen Weihnachtsbaum kaufte. Ich erinnere mich an Heilig Abend, als mein Vater das Weihnachtsessen kochte. Ich sehe uns in der Confiserie stehen und den jährlichen Bûche de Noël besorgen.

Mein Vater war mir so viel näher als meine Mutter. Dabei stritten wir uns sehr oft. Und versöhnten uns ebenso häufig und schnell. Wir waren uns ähnlich und doch so verschieden. Ich liebte, ich liebe ihn so sehr.

In diesen Tagen fange ich sogar bei weihnachtlicher Fernsehwerbung zum Weinen an. Zu stark ist die Erinnerung und zu mächtig noch die Trauer.

Ich sehe Menschen durch die geschmückten Straßen laufen. Sie hetzen durch die Kaufhäuser. Sie suchen nach Geschenken. Ich wünschte mir nur, daß ich diese Zeit überspringen könnte. Daß schon Januar wäre und ich nicht mehr so zerissen wäre von Trauer, Hilflosigkeit und Wut. Wie unwichtig sind die Geschenke, wie unwichtig der Popanz um dieses Fest. Die wahre Bedeutung ist so unabhängig davon. Und um sie zu erkennen, muss man nicht einmal religiös sein. Ich wünsche jedem, daß er wenigstens an diesem einen Tag zur Ruhe kommt und sich bewußt macht, daß Liebe etwas unendlich kostbares ist. Kein Geschenk der Welt wiegt das auf.

Jedes Jahr zu Weihnachten überlege ich, wo ich wohl das nächste Jahr an diesem Tag sein werde und wie sich mein Leben bis dahin verändert hat. Dieses Jahr hat sich mein Leben verändert und ich mich in ihm. Alles ist im Wandel, alles vergeht, nichts bleibt. Umso wichtiger ist es, schöne Momente festzuhalten.

Ich wünsche den Lesern dieses Blogs frohe Weihnachten.
Euer blondes Alien.

Was Obama, das iPhone und Pornos verbindet

Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Curi0usities in seiner heutigen Struktur entstand. Am 03. September 2007 erschien der erste Beitrag hier. Zeit für einen kurzen Rückblick auf das erste Jahr.

Strohfeuer

Eigentlich fand ich Bloggen eher langweilig. Nicht, dass ich bereits viele Blogs gelesen hätte damals, aber irgendwie .. ich meine:

Wen interessiert irgendwelcher semiprivater Krempel aus dem Leben irgendwelcher Interntbewohner?

Eben!

Also Bloggen war für mich – Sommer 2007 – irgendwie eines der für mich eher unattraktiven Phänomene des Netzes. Irgendwie vielleicht auch noch in der “Muß ja nicht alles mitmachen” Stimmung. Ich hatte zur WM 2006 ein Ein-Artikel-Blog versucht und wieder fallengelassen. Das war meine “Erfahrung” mit Blogs. Warum ich dann doch anfing? Steht in Ansätzen hier und hier. Aber gemacht hab ich’s dann schließlich doch.

Dich kriegen wir auch!

Hat wohl irgendwas in irgendeiner Ecke meines Lebens gedacht. Nun gut, hallo, hier bin ich. Hier ist mein Blog. Damals, September 2007. Und irgendwie hat es am Anfang echt Spass gemacht. Vorsatz war “ein Artikel am Tag”. So gut glaubte ich mich zu kennen, dass ich es nur ganz oder gar nicht kann. Nur schreiben oder nichtschreiben. Dazwischen gibt es in meiner kleinen Curiwelt keinen Platz. Wenn ich mir zuviele Ausnahmen genehmige verlässt mich die Motivation und am Ende bleibt eine einzige, große Ausnahme. Also jeden Tag. Das klappte am Anfang überraschend gut. Die Motivation war hoch und die Begeisterung darüber, dass ich es tatsächlich durchhielt half sicherlich auch.

Rückschlag

Männern wird gemeinhin einiges böses Nachgesagt.

Wenn du krank bist, stirbst du immer gleich.

Mag so sein, aber ich wurde dann wirklich Krank. Körperlich ausgelaugt ging zunächst irgendwie nichts mehr. Private Tiefschläge taten ein übriges. Gefühlt alles ging schief. Warum sollte dann ausgerechnet mein neustes Hobby davon verschont bleiben? Irgendwann im November tauchten meine Lebensgeister dann langsam aus ihrem vorgezogenen Winterschlaf wieder auf. Sehr sehr langsam. Der Dezember sollte hier wieder etwas lebhafter werden, aber so richtig wars das immer noch nicht. wieder auf die Spur schieben ist eben mühevoll.

Konsolidierung

Frauen sagt man nach, dass private Veränderungen von Frisurenanpassungen begleitet werden. Vielleicht war es hier genauso. Anfang Januar bekam Curi0usities sein zweites Look & Feel. Immer noch sehr dunkel, aber es gab ein Bild im Header. Immerhin. Im Januar schnellte dann auch die Postingfrequenz wieder nach oben. Ob ich mich durch das Redesign motivierte weiß ich gar nicht, aber ich hatte plötzlich wieder etwas mitzuteilen. Gut so. Im Februar ging es dann für mich auch mit Twitter los. Übrigens auch etwas, das ich vorher für kompletten Schwachsinn gehalten hatte. Naja, immerhin weiß ich, dass ich mich verändere. Ich bekam mehr und mehr von anderen Bloggern mit (hatte ich mir in den letzten Monaten doch auch ein paar Feeds abboniert) und so langsam setzte auch die Kommunikation mit den “anderen” ein. Vielleicht der Entscheidende Twist in meinem bisherigen Bloggerleben. Sozialisation, wenn man so will.

Ich gewöhnte mir in der Phase endlich auch an, zu schreiben, wenn mir danach war. Mein innerer Zwang legte sich langsam, so dass der Spass pro Posting sicherlich stieg.

Wenn ich nichts schreibe, hab ich halt nix zu sagen.

Ok. Einige werden behaupten, dass sei nicht wirklich anders, wenn ich was schreibe.

Etablierung

Ich fühlte mich bei Twitter zunehmend wohler. Menschen reagierten auf mich, ich bekam langsam ein Bild davon, wer wie tickte. Und ich denke umgekehrt vielleicht genau so. Es lasen auch langsam immer mehr Menschen bei mir mit. Ich bekam mehr Kommentare und kommentierte auch selbst mehr. Und im Sommer kam dann auch das nächste Redesign. Schwarz war mir irgendwie doch über. klar, ich finde Schwarz immer noch cool, und ich bin fest davon überzeugt, dass man mit Schwarz die besten Designs machen kann. Aber hier war für mich Zeit für was helles. Die Reaktion darauf war für mich begeisternd. Menschen von denen ich nie gedacht hätte, dass sie hier überhaupt mitlesen teilten mir in Kommentaren oder per Twitter mit, dass sie das neue Design toll – und viel wichtiger – viel besser fänden als das alte. Klar ist das nicht schmeichelhaft für das alte Design, aber wichtig: Ein großes Lob für das neue. Danke dafür!

Inzwischen habe ich meinen Rhytmus gefunden. Ich schreibe, siehe oben, wenn mir danach ist. Es gibt Phasen da fällt mir viel ein und solche da hab ich keine Lust. So what. Ich lebe nicht vom Bloggen, das hier ist Hobby. Klar, jeder möchte immer mehr Leser haben und je mehr man schreibt, desto wahrscheinlicher bekommt man die. Aber wenn man nicht schreibt, geht die Welt auch nicht unter. Ich weiß inzwischen, dass dieses Blog (im Moment) ein Teil von mir ist. Und das heißt, ich habe keine Angst mehr, dass ich es liegenlasse wenn ich aus dem Rhytmus komme. Das ist ein gutes Gefühl. Vor allem für Wegschieber wie mich.

Fazit

Das erste Jahr war persönlich aufregend. Fürs Blog Abwechslungsreich. Für mich zwischendurch stressig und anstrengend, zwischendurch langweilig. Zwischendurch traurig, zwischendurch heiter. Mal sonnig und mal naß.
So wird es – in welchen Anteilen auch immer – sicherlich weitergehen. Ich habe durchs Bloggen lauter Leute kennengelernt. Bisheriges Highlight sicherlich das Bloggertreffen in Harburg am letzten Wochenende.

Aber da ist sicherlich noch Luft nach oben. Das erste Lunch 2.0 habe ich auch schon hinter mir, das erste Barcamp liegt noch in der Zukunft. Eigentlich wollte ich zum BCBerlin, aber irgendwie passt das mir grad zeitlich nicht so ganz in den Plan. Spätestens das BC Hamburg ist aber angepeilt.

Vielen Dank an alle, die hier mitlesen. Ich freue mich über jeden Leser und noch mehr über Kommentare. Irgendwo habe ich vor Monaten folgenden Satz gelesen:

Kommentare sind das Brot des Bloggers

Nun bin ich gar nicht so ein großer Brot-Fan, aber der Sinn sollte klar werden. Stimmt irgendwie. Und ich kann noch so oft sagen, dass ich eigentlich vor allem für mich blogge. Kommentare werten das ganze hier doch gewaltig auf 🙂

Ausblick

In Zukunft wird es hier wohl weitergehen wie in der Vergangenheit. Mal intensiver, mal weniger. Mal kritisch, mal verspielt. Mal in Schwarz und mal in Weiß.
Im Moment bin ich jedenfalls motiviert und das hier ist glaube ich inzwischen auch “stabil” genug um noch ‘ne Weile durchzuhalten.

Und was Obama, das iPhone und Pornos verbindet?

Es sind offenbar Themen, die die Welt (in Form von Google) beschäftigen. Auch hier. Auch in Zukunft.

Wir werden sehen was kommt.

Damals.. so 1950 oder so…

Habt ihr das auch ab und zu mal, dass ihr darüber nachdenkt, wie man so.. „damals“ ausgesehen hat.

Meist verbunden mit einem gewissen Gruseln? Gerade die 80’er sind für mich da absolut grausam. Das hieß erst Nikki-Pullover, später dann Wit-Boy-Hosen (Jeans, die unten so ein weißes Stretch-Bündchen hatten). Bei den Mädels glaube ich Dauerwelle ganz groß. Naja, ich war jung (irgendwo zwischen 6 und 16) und hatte keine Ahnung.

Dankenswerterweise liegen die wirklichen Fotos aus der Zeit bei meinen Eltern (hoffentlich tief vergraben). Nun gut: Wer sich trotzdem mal angucken will, wie man damals so ausschaute, kann dies bei Yearbookyourself mal ausprobieren. Großer Spass 🙂
Und damit ihr seht wie ich so ausgesehen, habe, vor allem mit -34, also 1950, dürft ihr euch hier ein paar Mal mein wunderhübsches Gesicht im Wandel der Jahre anschauen. Besonders toll: Ich bin eigentlich gar nicht gealtert 😉

Gefunden bei Kahta
Gesehen inzwischen auch bei Casi und Katja