Stöpsel im Ohr

Früher war das schon irgendwie anders, oder?

Wenn ich heute an der Bushaltestelle stehe und auf den Bus zur Arbeit warte, stehen da mehrere Jugendliche. Jeder hat Stöpsel im Ohr, aber alle unterhalten sich.
Ich kann mich ja noch daran erinnern, dass wir alle ganz stolz unseren ersten Walkman hatten. Und irgendwie war es dann schon so, dass immer mal einer oder zwei sich mit den Kopfhörern von dem Teil zurückzog. Aber irgendwie haben wir doch nie Musik auf den Ohren gehabt, wenn wir uns unterhielten.

Heute scheint das normal zu sein. Ich frag mich dann immer in welcher Lautstärke die Musik überhaupt noch läuft, weil dass man das Gegenüber sinnvoll versteht ist ja doch recht früh vorbei sonst. Neulich im Supermarkt habe ich dann sogar das Gegenteil gesehen. Mutter mit Stöpseln im Ohr und Tochter (ca. 13) versucht Mutter was zu erklären. Die hört natürlich nicht richtig zu. Immerhin weiß ich jetzt, woher die das heute haben. Bei solchen Eltern.

Es tut sich was auf dem MP3-Markt…

Im Prinzip war das ganze wirklich „nur“ eine Frage der Zeit, bis so ein Angebot rauskommen würde. Trotzdem schön, dass es endlich soweit ist (wenn auch derzeit erstmal nur in den Staaten):

Amazon.com bietet ab sofort MP3 Downloads an.

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil das ganze ohne DRM abzugehen scheint.

Besser als ITunes, nicht teuerer als ITunes.
Das könnte den Markt ganz gewaltig umkrempeln.
Und das praktische ist: Es geht dank Kreditkarte auch von hier aus 🙂

(Via http://anmutunddemut.de/2007/09/25/amazonmp3/)

Neulich bei der Post

Ich bin ja Dienstleister, beruflich, versteht sich…

Und ich vermute mal, dass vielleicht 1/3 aller Deutschen auch irgendwie „Dienstleister“ sind, ebenfalls beruflich, versteht sich. Also das was die Mal mehr, Mal weniger lieben Menschen bei der Post hinter dem Tresen auch sind. Also sollte man meinen, man hat dafür Verständnis, oder?

  • Beispiel 1: 2 Personen vor mir in der Schlange. Person 1 möchte sein Mobiltelefon-Konto (Prepaid) aufladen. Scheinbar muss man dafür bei der Post seine Mobiltelefon-Nummer in das Pin-Eintipp-Gerät tippen, was auch für die Maestro-Karten-Transaktionen verwendet wird. Zweimal (wohl um sicherzustellen, dass man sich nicht vertippt hat). Nun schafft Person 1 dies irgendwie reproduzierbar nicht. Die nette Dame hinter dem Tresen bemüht sich geduldig um ihn, und nach einiger Zeit (ja, mir war auch langweilig), schafft Person 1 es dann tatsächlich seine Nummer einzugeben, das Mobiltelefonguthaben ist aufgeladen. Super!
    Nun Tritt Person 2 an den Tresen und beginnt sich zunächst einmal zu beschweren, dass das ja so lange gedauert hätte. Wie das denn sein könne, dass die Dame hinter dem Tresen so lange bräuchte für so etwas Einfaches. Und überhaupt sei sie bestimmt unfähig oder wenigstens doof.
  • Beispiel 2: Es gibt Päckchen und Pakete bei der Post. Hauptunterschied aus meiner Warte ist zunächst mal, dass Päckchen nicht versichert sind. Es gibt auch Aufkleber, die jeweils sehr deutlich machen, dass sie eben für Päckchen oder Pakete sind. Klebe ich nun einen Paket-Aufkleber auf einen Karton mit Inhalt und bringe diesen zur Post, dann gebe ich damit meiner Meinung nach zu verstehen, dass ich besagten Karton eben als Paket und damit versichert verschicken will. Ich würde nicht damit rechnen, dass mich jemand noch einmal darauf hinweist, dass dies kein Brief, und auch kein Päckchen ist. Spätestens wenn man mir den Preis nennt und ich mich darüber wundere, dass ich mehr als die üblichen 3,90 Euro bezahlen muss, würde man mir vermutlich mitteilen, dass ich dazu eben ein Päckchen inkl. Entsprechenden Aufkleber verschicken müsste.
    Ich kann natürlich auch am nächsten Tag noch einmal vorbei gehen und mich lautstark und unfreundlich beschweren, wie unfähig und unbegabt die Dame hinterm Tresen ist und überhaupt.

Was lässt Menschen so handeln? Warum wird man sofort sinnlos persönlich und unsachlich? Warum erstmal zutreten bevor man (wenn überhaupt) fragt? Am Ende ist man selbst doch vermutlich auch genervter als vorher. Was also bringt es einem? Ich reg mich ja auch ab und an auf, aber so?

Von daher mal ein Plädoyer für mehr Ruhe und ein wenig mehr Freundlichkeit im Alltag:

Keep cool!