Suicide Booth

Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch hat eine Erfindung gemacht. Eine „Selbsttötungsmaschine„.

Klingt zunächst vor allem sehr zynisch, ist aber primär der Rechtslage geschuldet, die ja in Deutschland aktive Sterbehilfe verbietet. Ich mag Herrn Kusch nicht, aber seine Maschine finde ich – trotz allem Zynismus – wenigstens eine interessante Idee. Wenn jemand in der Situation ist, dass er absolut nicht mehr weiter leben kann. Und zwar aus physischen Gründen, z.B. großer Schmerz, unheilbare und weit fortgeschrittene Erkrankung etc. dann gibt es in Deutschland zur Zeit rechtlich abgesichert nur den Weg entweder zu warten, bis man von allein stirbt, oder eben Suizid – Selbsttötung – durchzuführen. Allerdings ist Selbsttötung nicht unbedingt trivial und in vielen Formen auch recht archaisch. Die Selbsttötungsmaschine von Kusch begeht da einen etwas anderen Weg. Wenn ich den Artikel richtig verstehe und der Artikel die Maschine, dann muss der Sterbewillige tatsächlich nur einen Knopf drücken und wird dann chemisch getötet. Im Prinzip setzt man sich also nur selbst die finale Spritze. Damit wird laut Artikel der Arzt entlastet (Beihilfe zum Suizid ist in Deutschland je nach Umstand straffrei). Der Patient hat trotzdem die Möglichkeit seinem Leiden zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt ein Ende zu setzen und es ist sichergestellt dass dadurch nicht noch zusätzliches, unnötiges Leid erzeugt wird. Kurz drüber nachdenken was passiert wenn der Patient aus Mangel an derartigen Optionen von der nächsten Autobahnbrücke springt.

Ich finde das ganze interessant. Kommt natürlich darauf an, wie das am Ende rechtlich wirklich aufgefasst wird. Ich bin allerdings auch ein Befürworter aktiver Sterbehilfe, denn ich denke dass jeder das Recht haben muss, selbst (mit) zu entscheiden ob sein Leben noch lebenswert ist. Und es gibt einfach Fälle in denen es auch quasiobjektiv nicht mehr der Fall ist. Und da könnte so eine Maschine einigen Menschen wohl helfen ihren Abschied in Frieden zu nehmen.

Nichtsdestotrotz erinnert mich das Gerät irgendwie vor allem an die Suicide Booth aus Futurama.

Planung?

Ich hatte ja schon mal von der Baustelle hier im Dorf berichtet. Vor etwa einem halben Jahr.

Ok, nun sind sie fast fertig. Jedenfalls mit dem ersten Bauabschnitt, also dem gefühlten ersten Kilometer. Immerhin. Und wenn man sich dann die Ergebnisse so anschaut, kommen zum Teil wenigstens Zweifel daran, ob sich da alle einig waren mit dem was mal geplant war, und vor allem mit dem, wie es nun ausgeführt wurde…

Was mir schon vor Wochen komisch vorkam sind die neuen Bushaltestellen.
Früher hatten wir hier bei der für mich relevanten Haltestelle jedenfalls so Haltebuchten. Also von der Strasse abgetrennte Bereiche, in denen die Busse halten konnten um die Fahrgäste aus- und einzuladen ohne den vorbei fließenden Verkehr zu behindern.
Heute haben wir… nun… „Grundrisse von Haltebuchten“:

Man beachte bitte die hellgrauen Steine, die den Bereich abtrennen, der früher einmal eine Haltebucht war. Früher, bevor hier der gesamte Gehweg neu gepflastert wurde. Auf einem der Bilder habe ich das ganze noch einmal hervorgehoben. Das ist wirklich genau die Fläche, die damals die Haltebucht war. Besteht hier eventuell die klitzekleine Möglichkeit, dass der Planzeichner und der Ausführende Bauarbeiter (oder Bauleiter oder wer auch immer) sich sehr uneinig darin waren, wie bestimmte Zeichnungen zu interpretieren sind? Nur so eine Idee? Ich meine einen wirklich sinnvollen Grund für diese hellgrauen Steine gibt es nun wirklich nicht. Auf beiden Seiten.

Wären wir hier in der Stadt würde das ganze wahrscheinlich wirklich aufsehen erregen. Da der Bus hier aber eh nur alle 40 Minuten durchkommt und der aufhaltbare Verkehr sich auch sehr in Grenzen hält, ist das wohl gar nicht weiter schlimm. Aber schon irgendwie komisch, oder?

Eine andere Stelle, auf die mich ein mit mir auf den Bus wartender Herr hinwies ist etwas weiter die Strasse rauf zu sehen. Die Dorfverwaltung hat im Rahmen der Umbauarbeiten dort zwei Parkbuchten für PKW angelegt. Im Prinzip ja schon mal löblich (und da sind es dann auch Buchten und nicht Grundrisse geworden…).
Nur: Der daneben liegende Gehweg ist dadurch etwas schmal geworden.

Etwas schmal meint voraussichtlich so was wie 60-80 cm (nein, ich habe nicht nachgemessen aber geschätzt).

Nun erzählte mir besagter Herr, dass sie nun mit dem Rollstuhl seiner Frau da wohl nicht mehr dran vorbei kämen. Ich weiß ja nicht ob es eine definierte Mindestbreite für Gehwege gibt, aber früher war es dort doch bedeutend geräumiger. Und da besagte Rollstuhlfahrerin in dem Eingang direkt bei der Parkbucht lebt hat sie nun ein Problem.

Auch das wirkt doch irgendwie unausgegoren oder? Ich hab jedenfalls immer gedacht, dass man auf Gehwegen wenigstens zwei Personen nebeneinander stellen können sollte, ohne dass die gleich kuscheln müssen.

Dafür haben wir hier bald immerhin wieder eine ganze Strasse. Solang denen nicht noch was Neues einfällt…

Wie im Mittelalter…

Sind wir schon wieder so weit?

Soweit, dass sogar (was das ganze Blog-Konzept angeht) extrovertierte, offene Bloggerinnen wie das blonde Alien sich „freiwillig“ einschränken, und nicht über Religion schreiben wollen, weil die Konsequenzen für sie nicht akzeptabel sind.

Ich persönlich finde die Schere im Kopf, die Katja in dem Zusammenhang offenbar hat eigentlich fast schlimmer als gesetzliche Einschränkungen. Denn wenn wir uns so leicht von den, wie Sie sagt Freaks, Spinnern und Geisteskranken einschränken lassen. Wenn wir deretwegen unsere Meinung zu dem Thema nicht mehr äußern können oder wollen, dann haben wir alle uns schon viel zu weit von unserem eigentlich säkulären Staat entfernt.

Ich wünsche mir, dass sich viel mehr Menschen über diese Widerstände hinwegsetzen und das genaue Gegenteil machen. Ich hatte neulich ja schon auf die Blogparade von JLT hingewiesen, in der es genau darum geht:

Flagge zeigen!

Solange von ihrem Gott beseelte es nämlich schaffen andere Meinungen zu unterdrücken, so lange wird sich die Gegenöffentlichkeit der nichtreligiösen unglaublich schwer damit tun ihren Standpunkt zu vertreten.
Solange wir uns von den Spinnern, Geisteskranken und Freaks vorschreiben lassen, welche Meinung wir vertreten dürfen, solange wird man unsere Meinungen nämlich nicht hören, nicht lesen, nicht wahrnehmen.
Aber nicht wahrgenommene Meinungen existieren leider nur für sich.

Und gerade bei diesem Thema ist es sehr wichtig, dass andere unreligiöse sehen können, lesen können, dass sie mit ihrer Meinung lange nicht alleine sind.
Wir sind viele, in Deutschland sogar die Mehrheit. Und deswegen soll und muss man uns auch wahrnehmen!

Ich kann verstehen, dass es die Betreiber größerer Blogs stört, dass die Kommentare anstrengend sind, der Aufwand, damit umzugehen (zu) groß wird. Aber in dem Moment, in dem wir alle uns dem Unterwerfen, haben sie eigentlich genau das erreicht, was sie wollen. Meinungen die nicht ihrer entsprechen verschwinden im privaten. Und solange wir alle unsere Meinungen zurück halten, so lange ist dieses wunderbare Zitat von Katja richtig:

„Meine nicht-religiösen Gefühle werden tagtäglich durch religiöse Spinner verletzt. Nur interessiert das keinen Arsch.“

Lasst uns also alle was dafür tun, dass sich nicht mehr lange so fühlt. Lasst uns alle den Arsch hoch kriegen und unsere Meinung sagen. Lasst uns das Feld nicht immer denen überlassen, die am lautesten jammern. Denn sonst bleibt es so, wie es auf T-Shirts steht:

„Wenn immer der klügere nachgibt, regieren am Ende die dummen“

P.S. Außerdem, liebe Katja, will ich „Endlich ficken – die Bibel hilft“ lesen.
Bitte nicht unterkriegen lassen!