Was mich so aufregt #aufschrei

Ein paar unsortierte Gedanken zum Thema…

 

Es ist so viel wichtiges und richtiges zur Anti-Sexismus-Diskussion gesagt worden, soviel naheliegendes, soviel bedrückendes. Und ich sollte mich vermutlich freuen, dass z.B. in meiner Twitter-Timeline niemand war, bei dem ich das Bedürfnis hatte, einfach den Mute- oder Unfollow-Button zu drücken. Meine Filterbubble funktioniert hier offenbar ganz gut.

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Ich bin fast absurderweise “stolz” auf ganze viele Menschen aus dem Twitter-Umfeld, die sich engagieren, die lostreten, die sich in TV-“Diskussions”-Shows setzen und versuchen ihren Standpunkt zu verdeutlichen. Auf “welche von uns”, auch wenn das völlig beknackt ist, weil ich diejenigen gar nicht kenne. Aber irgendwie schafft es Twitter trotzdem eine gemeinsame Klammer zu geben, irgendwie. Und diejenigen schaffen es “unsere” Meinung zu vertreten. Bravo!

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Was ich nicht verstehe ist, warum sich so viele Männer fast schon automatisiert angegriffen fühlen, wenn Frauen von ihren Erlebnissen erzählen.
Warum ist es für Menschen (denn diese automatische Verteidigungsposition erlebe ich ganz oft, wenn jemand einzelne ‘Gruppenbeteiligte’ angreift) so schwer, da zu differenzieren?
Vor allem, wenn das Gegenüber so offensichtlich differenziert?
Warum fühlen sich Kerle davon angegriffen, wenn Frauen anmerken, dass dieser Typ damals beim Joggen im Wald ein Arschloch war?
Habt Ihr ernsthaft das Bedürfnis Euch mit so wem selber in einen Topf zu stecken, nur weil wir zufällig dasselbe Geschlecht haben? Was denkt Ihr dabei? “Die hat gesagt der Typ ist ein Arschloch, der Typ hat einen Schwanz, ich auch, die hat gesagt, ich bin ein Arschloch”? Oder habt Ihr da im Hinterkopf sowas wie “Hmmm, im Wald, wenn die an mir vorbeijoggt, ich glaub ich grabsch mal zu”? Ich versteh’s nicht.

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Überhaupt, Männer, wir müssen reden! “Wir können nicht anders”? Echt jetzt? Können?! Wie billig/schlecht/peinlich ist die Ausrede bitte? Klar, meine biologischen Triebe führen dazu, dass ich wie wild durch die Einkaufsstraße renne und Frauen flachle..oh wait, Ihr macht das nur, wenn ihr kein Risiko wittert? Also doch irgendwie bewusst, oder?
Weil.. sonst könnte es ja schiefgehen? Der hübschen Kollegin lieber nur unter 4 Augen auf den Arsch klopfen, weil es sonst ja Konsequenzen haben könnte? Eure Instinkte sind bemerkenswert ausgeprägt, dass sie da in der Lage sind soziale Konsequenzen zu berücksichtigen, aber offenbar nur, wenn es zu Euren Ungunsten ausgehen könnte…

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Auch ‘ne Art Sexismus übrigens: Ich bin kein “Hund”, der schwanzwedelnd der Wurst hinterherläuft, die man mir hinhält. Und nur weil eine Frau einen kurzen Rock trägt muss ich weder blöde Sprüche darüber machen, noch drunter fassen.
Und für alle, die das nicht verstehen: Es geht nicht darum, den kurzen Rock wahrzunehmen, es geht nicht darum es nicht attraktiv finden zu dürfen, es geht darum, was man(n) daraus oder damit macht!

Übrigens sind da bestimmte Frauen (bsp. Frau Bruhns bei Jauch am Sonntag) ähnlich sexistisch, wie viele Männer in der Diskussion, wenn sie “uns” Männern unterstellen, wir könnten nämlich sowieso nicht anders, das sei halt biologisch so.
Nur IHR (Männer) MERKT DAS NICHTMAL! (vielleicht ist das ja das Problem? Wer nicht merkt, wenn er selbst mehr oder weniger deutlich beleidigt wird, merkt vielleicht auch nicht, wenn er andere beleidigt?!)

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Übrigens völlig unverständlich für mich, wenn Frauen in der Diskussion die “Männerargumentation” mit übernehmen. Vor allem, Frauen, die selber unter Garantie schon unter Sexismus leiden mussten.

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Ist ja nur ein Kompliment”… auch so ‘ne Sache.. Ich will Euch mal sehen, wenn die schmierige Vorgesetzte, die ihr noch nie leiden konntet Euch an der Kaffeemaschine trifft und sowas wie “Du hast aber dicke Eier!” sagt. Ernsthaft, findet Ihr das gut? Ich glaube, dass diejenigen, die mit diesem Kompliment-Ding kommen einfach davon ausgehen, dass sie ja so super sind, dass diejenigen, die Ihr damit belästigt es eigentlich super finden müssten, einfach weil Ihr ja so toll seid.
Seid Ihr aber nicht. Das ist der Punkt.

Einfach mal vorstellen, im Sommer, in der U-Bahn, 22 Jähriger Mann, Shorts. Gegenüber sitzen zwei 60 Jährige Damen. Die eine so “Der hat schon knackige Waden, nicht?” – die andere so “Aber er müsste sie mal rasieren, meinst Du nicht (kicher)” – die eine wieder “ob er wohl ‘da’ auch rasiert ist? (lauter kicher)” – die andere wieder so : ”Hei Süßer, ist Dein Schwänzchen wohl rasiert?”…

Nur ein Kompliment?! Ihr habt echt den Schuss nicht gehört.

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Männer werden übrigens auch sexuell diskriminiert/belästigt/whatever.“
JA UND?!
“Rauchen macht oft Lungenkrebs. Ich hör auf damit.”
”Aber Nichtraucher können auch (ganz selten) Lungenkrebs kriegen.“
”Ach so. Dann rauch ich weiter”
WHAT?

Argumentieren wir jetzt immer so? JA KLAR WERDEN MÄNNER AUCH BELÄSTIGT. Aber das ist hier gerade nicht Thema. Wenn von 100 Frauen 25 was beizutragen haben, und von 100 Männern 2, was ist dann das offenbar drängendere Problem? Ach so, die Männer. Stimmt.

Übrigens – wenn “wir Männer” mal alle mit dem Scheiß aufhören würden, dann wäre es auch viel leichter für uns “arme unterdrückte Männer” unsere Unterdrückung anzuprangern, weil wir den Frauen dann das “Wir werden viel mehr unterdrückt als wie Ihr”-Argument kaputt gemacht hätten. Wäre doch mal ein Ziel? (vielleicht klappt’s ja so rum mit der Argumentation?)

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Wir armen Männer wissen übrigens gar nicht mehr, wie wir uns adäquat einer Frau nähren dürfen, weil die schreien dann ja sofort „SEXIST!”.
War da doch bei ZDF Login gestern dieser Pick-Up-Coach (der möglicherweise nicht ganz zufällig wie ein Keks klingt)…Was ich gelernt habe:
“Wenn eine Frau an der Bar steht dürfen wir sie nicht ansprechen, weil: Sexistisch.” (vielleicht aber ja nur, wenn wir “geile Titten” als Anmachspruch wählen und nicht sowas wie “hey, ich finde Dich interessant, darf ich Dir nen Drink ausgeben?”)

“Wenn eine Frau sagt, dass sie nicht geküsst werden möchte, kann sich das in 20 Minuten ändern. Also einfach noch mal versuchen.” (Ich hab immer noch Schwierigkeiten, mir das bildlich vorzustellen. Gespräch, irgendwann macht er den ‚move’, sie weicht zurück und meint sinngemäß “nee lass mal, ich will nicht mit Dir knutschen” und nach 20 Minuten macht er denselben ‘move’ und sie findet’s plötzlich voll super? Oder hat sie einfach resigniert/aufgegeben/angst nochmal nein zu sagen, weil der Kerl irgendwie aggro wirkt, oder besitzergreifend und sie denkt sich lieber jetzt den ekligen Kuss, als in 5 Minuten ne Faust im Gesicht?)

“Wir Männer werden dann als Schwul oder Mädchen beschimpft”. Nur mal drüber nachdenken, ob Schwul oder Mädchen überhaupt ein Schimpfwort ist. Wenn Eure Kumpels Euch Schwul nennen, habt Ihr evtl. ganz andere Probleme, als dass Ihr gerade nicht wisst, wie Ihr eine Frau ansprechen sollt. Nämlich SCHEISSHOMOPHOBE FREUNDE! (und wenn Ihr “Mädchen” als Schimpfwort wahrnehmt, sind die halt nicht (nur) homophob sondern sexistisch, aber das wissen wir ja eigentlich schon…).

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Irgendwie hab ich seit Beginn der Diskussion immer wieder das Bedürfnis den Frauen in meiner Umgebung zu sagen, dass “wir” gar nicht alle so eingeschränkt/blöd/ahnungslos sind. Das faszinierende ist aber: Die wissen das!

Großer Unterschied irgendwie. “Die” sind in der Lage uns nicht alle in einen Topf zu stecken. Einige (viel zu viele) von “uns” schaffen das dummerweise nicht…

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Reicht für heute.

Werbeposting: Acrylglas-Foto-Test

Achtung: Dies hier ist quasi ein Werbepost.
„Normalerweise mach ich so was ja nicht“.
Normalerweise schreib ich nicht im Auftrag und poste auch nichts, wofür ich „entlohnt“ werde. Wenn man mir allerdings zusichert, dass ich schreiben könne, was ich wolle… kann ich ab und an doch weich werden.

Nun denn: Ich bekam die Möglichkeit den Service von www.acrylglas-foto.de auszuprobieren und durfte mir ein größeres Foto auf Acrylglas drucken lassen.

Das Interface auf der Seite ist ziemlich simpel, kein „überflüssiger Schnick-Schnack“, Produkt auswählen, Bild hochladen, ausrichten, fertig.
Für solche Produkte finde ich das an sich perfekt.
Bildbearbeitung im Browser finde ich dazu eh meist schwierig. Das mache ich dann lieber vorher und lade es entsprechend hoch.
Ich entschied mich für ein Foto aus Hagenbecks Tierpark, dass ich im Sommer gemacht hatte.

Hochgeladen, Halterungen ausgewählt, in den Warenkorb. Bestellt.

Was ich klasse fand, war die Geschwindigkeit: In der Nacht vom Mittwoch zu Donnerstag bestellt, Freitag kam die Versandmitteilung und Montag stand der UPS-Mensch vor der Tür und brachte mein Acrylglas-Foto.

In der Vorweihnachtszeit. In der meine Amazon-Prime-Premium-Pakete statt dem versprochenen Tag Lieferzeit teilweise 3 brauchen (Danke DHL).

Das Foto selbst muss man sich vorstellen, wie eine große Plexiglasscheibe, auf der eben das Bild aufgedruckt ist. Gefällt. Mir jedenfalls.
Die Druckqualität ist auch prima (wobei ich wie gehabt bei Großdrucken von Fotos dazu rate, möglichst hoch aufgelöstes Material zu verwenden, das hilft auch auf Leinwänden etc.) und man kann sich das ganze dank mitgelieferter Halterung auch wirklich schön an die Wand hängen.

Jetzt hab ich nur ein Problem: Wenn ich mit der Einstellung an dieses Posting gehe, schonungslos zu schreiben, was ich denke, auch negatives, dann müsste jetzt ja an sich das negative kommen. Nur: Ich weiß nichts.
Sogar der Mailkontakt war professionell und höflich. Das einzige, wozu ich noch nichts sagen kann, ist die Haltbarkeit bzw. Anfälligkeit für Kratzer. Ich traue mich schlicht nicht, das ganze gezielt schlecht zu behandeln, weil ich es ja an sich an die Wand hängen möchte. Das wird dann die Zeit zeigen.

#JHVFCSP 2012

Achtung, lang.

Und schon wieder ein Jahr vorbei. Schon wieder die JHV. Ich habe ja hier neulich schon einen ersten Blick auf die Anträge geworfen, so dass ich die im Detail nicht mehr erläutern werde.

Anhand meiner Tweets von gestern will ich aber mal versuchen, den gestrigen Abend aufzuarbeiten.Learning vom letzten Jahr war, dass man wenn man die letzte U-Bahn nehmen muss unter Umständen vor dem interessanten Teil raus muss, also dieses Jahr im Auto ins Parkhaus.

Von dort ging es dann direkt in die Schlange, um sich das grüne Armband und die Stimmkarten abzuholen.

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Nachdem das geklärt war, ging es in den Saal, und die kurze Suche nach bekannten Gesichtern führte schnell zum Erfolg. Begrüßungen später hatte ich dann auch meinen Logenplatz mit viel Beinfreiheit und toller Gesellschaft einzunehmen. Wie wir etwas später feststellen mussten, hatten wir leider dennoch nicht genug Platz, um die komplette Bagage auch adäquat in der Nähe zu haben.

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Während wir auf den offiziellen Anfang warteten begrüßte man sich hier, quatschte mit diesem und jenem (und ich kann gar nicht oft genug sagen, wie toll es ist, dass ich dank Twitter inzwischen wirklich viele der anwesenden Nasen persönlich kenne). Und dann ging es tatsächlich ziemlich pünktlich los.

Dem Antrag auf Änderung der Tagesordnung (Vorziehen der Ehrungen) wurde stattgegeben, und nach kurzer Verwirrung was das dann konkret bedeute, ging es mit der Präsidentenrede los.

Mir wird auch in Zukunft schleierhaft bleiben, wo das Problem unseres Präsidenten ist, aber mit seiner Art vorzutragen werde ich nicht mehr warm. Gefühlt liest er in jedem Satz einen Punkt an unangebrachter Stelle, und in jedem zweiten Satz irgendwas komplett Falsch. Besonders hängengeblieben ist mir diesmal das „Gespräch mit mehreren Gremium“. Aber eigentlich gab es eben ununterbrochen so was.

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Im Anschluss folgte der Bericht des Aufsichtsrates – in meinen Augen wieder einer der besten Vorträge des Abends, der gute Mann kann einfach reden. Und sagt auch noch sehr viel Zustimmungsfähiges in guter Form.

Spätestens als es um die Zustimmung zum unsäglichen Sicherheitserlebnis im Stadion ging, hatte Kröger gefühlt den kompletten Saal hinter sich und den größten Applaus des Abends sicher, als er indirekte Grüße nach Berlin schickte.

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Danach folgte der Bericht des Amateurvorstandes, dem ich zwar immer sehr gerne zuhöre, der aber für mich leider nur wenig direkt relevantes zu berichten weiß.

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Bleibt aber natürlich einer der zentralen Punkte des Vereins und wie gesagt höre ich ihm auch sehr gerne zu. Lieber 20 Minuten weniger persönlich relevantes gut vorgetragen, als 31 Minuten Präsidentenrede im Ichwillhierweg-Stil.

Als dann der AFM Vorstand Alex das Podium betrat, wurde es auch für mich wieder wesentlicher. Klar polarisiert er und spricht äußerst polemisch, aber in der Regel spricht er eben auch wichtige Themen an und bringt diese halt auch auf den Punkt. Diesmal sehr ironisch wurde das Präsidium quasi für einzelne Aspekte über den grünen Klee gelobt, so dass klar war, dass die eigentliche Aussage in der Kritik an den nichtgelobten Aspekten erfolgte. Meiner Meinung nach eine optimale Reaktion auf das anfängliche Mimimi des Präsidenden, der sich darüber beklagt hatte, „wie man miteinander umgeht“.

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Und damit lag Alex einfach goldrichtig. Wer einen Abwahlantrag quasi als persönliche Beleidigung wahrnimmt sollte sich einfach nicht in exponierte Position eines Vereins mit über 10.000 Mitgliedern begeben. Und schon gar nicht in unserem.

Uns war ehrlich gesagt nicht ganz klar, ob die Kritik beim Präsidium auch so wahrgenommen wurde. Zu oft – auch in späteren Vorträgen – erweckten die Herren bei mir den Eindruck, als würden sie zu sehr die Sachebene gesprochener Worte und zu wenig den Subtext wahrnehmen. Vermutlich auch in der internen Kommunikation im Verein eines der wesentlichen Probleme.

Als letzter Beitrag sprach der Ehrenrat in zwar klugen, aber sehr einschläfernden Worten.

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Im Großen und Ganzen wesentlich harmonischer als im letzten Jahr, wo die Kritik an der internen Kommunikation meiner Wahrnehmung nach sehr viel deutlicher ausfiel. Das kann man sicherlich als Erfolg und positive Tendenz wahrnehmen.

Nach Annahme der Entlastungen von Präsidium und Amateurvorstand folgten folgte dann die Wahl des Ehrenrates. 5 von 6 Kandidaten waren zu wählen. Irgendwie ist mir das ja immer etwas zu oldschool, die teils etwas betagteren Herren erzählen sich durch ihren Lebenslauf (interessiert der jemanden?) und bringen mich vor allem zum Gähnen. Oder im Optimalfall zum Lachen.

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Edit 1: Ich hab keine Ahnung, womit ich das verwechsele, aber wir haben ja 2011 gar keinen Ehrenrat gewählt…

Aber insgesamt war es doch sehr..

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Zwischendrin wurden noch die aktuellen Zahlen reingereicht. Etwas mehr Teilnehmer als 2011, wenn ich das richtig zusammenrekonstruiert bekam.

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Dank der ersten Abstimmung des Tages gab es dann eine kleine Pause, die wir nutzten uns auszutauschen. Offensichtlich war die Internetversorgung im CCH ungerecht verteilt, und bestimmte Plätze schlechter als unsere, was dazu führte, dass ich ein schlimm schlechtes Gewissen entwickelte.

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Darüberhinaus wurde es für mich doch etwas irritierend, weil mich freundliche Twittermenschen mit Namen ansprachen, die ich gefühlt noch nie gesehen hatte.

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Entweder ich bin unglaublich gut, wenn es darum geht mich in einer Southpark-Figur nachzubilden, oder ich sehe exakt so aus, wie eine Southpark-Figur. Ich bin mir sehr unsicher, welche Option ich schlimmer finde.

Ich weiß gerade ehrlich gesagt nicht mehr, ob erst Anträge oder erst das Thema “Liveticker” aufkam, jedenfalls wurde in Richtung Mopo und Abendblatt darauf hingewiesen, dass diese nicht aus der Halle tickern dürften. Die Formulierung war aber mindestens missverständlich, was zu Unmut in der Gruppo Onlineaffin führte.

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Dann kamen die Anträge. Puh. Nachdem die Satzungsänderungsanträge durch waren, ging es mit dem Thema Stolpersteine weiter. Da wir etwas irritiert ob der bereits vorgesehenen schriftlichen Abstimmung zu diesem Thema waren, fragte ich nach Antragvortrag noch einmal nach, wie es dazu kam. Der Versammlungsleiter erklärte dann für mich recht plausibel, dass es ja auch anwesende betreffe, und für diese evtl. ein sensibles Thema sei, und er das daher so eingeordnet habe.

Rein formal eh kein großes Thema, denn jedes Mitglied kann bei jeder Abstimmung verlangen, dass diese geheim und schriftlich stattfindet. Nun denn.

Edit 2: Offenbar habe ich mir da was falsch gemerkt, und schriftliche Abstimmungen sind „nur auf Anordnung des Versammlungsleiters oder wenn es eine Mehrheit will“ möglich. Ich persönlich finde an sich offene Abstimmungen auch deutlich angebrachter, aber warum der Versammlungsleiter als einziger so was erzwingen kann ist mir auch unklar. 

Der Antrag wurde angenommen, und eigentlich ging es erst jetzt ans Eingemachte. Der Abwahlantrag zur Person Gernot Stenger war dran.

Den Vortrag der Antragsteller fand ich gelinde gesagt katastrophal.

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Ich kann doch nicht im ersten Absatz meiner Antragsrede erklären, dass ich den Antrag eigentlich nicht so gemeint habe, sondern eigentlich eher “wir müssen mal reden” dahinter steht, geht das einfach mal gar nicht. Dann stelle ich einen “Wir müssen reden”-Antrag, und nicht sowas. Alternativ stehe ich zu dem Antrag und warte die Diskussion ab, bevor ich ihn dann zurückziehe. Man kann sowas ja “so meinen”, aber… nee, die Umsetzung war ziemlich unprofessionell.

Nichtsdestotrotz war die folgende Diskussion sehr erhellend. Stenger hatte natürlich Gelegenheit sich zu verteidigen, was er – wie ich finde – auch brauchbar nutzte. Einige interessante Details wurden mir jedenfalls deutlich klarer. Natürlich ist seine Situation unangenehm, aber ich nehme ihm seine selbstwahrnehmung durchaus ab. Er ist sicherlich kein “Immerauswärts”-Fan, was die Diskrepanzen erklärt, aber ich glaube Gernot tatsächlich, dass er glaubt, das beste zu tun. Ich hoffe dazu, dass er den Tritt gegen das Schienbein verstanden hat.

Aber reden kann er auch nur so mittel.

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Und danach wurde es dann gruselig. Vizepräsident Spies trat ans Rednerpult und begann eine der überheblichsten und arrogantesten Reden, die ich je gehört habe. Völlig unnötig und wirklich abstoßend.

[blackbirdpie url=https://twitter.com/Curi0us/status/273186000166084609]

Ernsthaft: Wenn ich oben die Antragsteller als unprofessionell bezeichne war dieser Auftritt aus der Kategorie Kindergarten. “Wir sind doch alle ganz toll und Ihr Arschlöcher hackt nur auf dem rum, was Ihr nicht versteht”. Gefühlt strickte sich Spies da seine eigene Dolchstosslegende, indem er immer wieder darauf rumritt, welche Informationen/Protokolle aus dem Präsidium “durchgestochen” worden sein, und welche eben nicht.

Faktisch war das natürlich alles nicht zu überprüfen, aber meine Stimmung beim spontanen Verlassen des Saals (um mir etwas Luft zu verschaffen) war inzwischen auf dem Level, dass ich als nicht direkt adressierter von Spies’ Brandrede das Bedürfnis hatte einen Abwahlantrag mit seinem Namen drauf einzureichen.
Im Gang zwischen Saal und Foyer traf ich dann auch auf gleichgesinnte. Tut gut, wenn man so seinem Ärger kurz Luft machen kann.

Ich liebe unseren Verein übrigens dafür, dass im Anschluss dann auch sehr viele sehr sachliche Redebeiträge auf die mangelnde Form von Spies Auftritt hinwiesen. Sein Gesichtsausdruck auf dem Podium wechselte für mich auch langsam von Sauer über bockig zu grübelnd. Vielleicht hat er ja doch was verstanden. Wäre zu wünschen.

Ende vom Lied war, dass der Abwahlantrag zurückgenommen wurde. Die Diskussion erschien mir insgesamt fruchtbar und ich hoffe wirklich, dass sie auch etwas gebracht hat.

Zwischendrin dann wie gehabt Diskussionen zwischen den Reihen und über das vorne gesagte. Diese Twitter-Connection ist da wirklich super.

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Die weiteren Anträge wurden vorgetragen (Leute, bitte versucht doch mal Betonung zu verwenden, und nicht nur abzulesen. Das ist nicht schwer!) und angenommen. Teilweise mit kurzen Diskussion, teilweise ohne.

Erwähnenswert noch, dass Sven Brux einen Antrag einbrachte zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Präsidium und Fanschaft, der ebenfalls direkt angenommen wurde.

So blieb am Ende eigentlich nur eine Frage:

[blackbirdpie url=https://twitter.com/Curi0us/status/273193479876800513]

was viel darüber aussagt, wie lang der Abend wirklich gedauert hat.

Langsam ging es dem Ende zu, immerhin merkten das auch die Vortragenden.

[blackbirdpie url=https://twitter.com/Curi0us/status/273205072211636226]

Auch wenn ich vermutlich 30 Minuten früher im Bett gewesen wäre, wenn nicht jeder noch einmal persönlich darauf hingewiesen hätte, dass es ja schon spät sei, man sich bemühe, es schnell zu machen, nur kurz etwas sagen wolle, aber trotzdem.

Kurz vor eins folgten die letzten Abstimmungen, und ich begann mich sogar auf Twitter zu langweilen.

[blackbirdpie url=https://twitter.com/Curi0us/status/273196095096631298]

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Abpfiff um 0:55, runter in die Tiefgarage und ab ins Bett.

Ich fand es sehr produktiv, teilweise sehr hitzig, aber insgesamt doch dominiert von klugen Beiträgen. Bleibt zu warten, was die Zukunft bringt, und ob/wie die Kommunikationskultur in unser aller Lieblingsverein weiter entwickelt werden kann.

Genug von mir. Danke an alle, die bis hierher durchgehalten haben.

(Hey, ich hab da gestern sieben Stunden rumgesessen, also beschwert Euch nicht!)