2017

war…durchwachsen. Irgendwie. Aber irgendwie auch ganz gut. Und irgendwie bestimmt auch nicht so gut, aber vielleicht wahrscheinlich bestimmt ist es schlauer, sich an das gute zu erinnern.

Also los. Die Highlights in unsortierter Reihenfolge.

  • Ein Wochenende in München mit unfassbar vielen unfassbar großartigen Menschen.
    Wahrscheinlich müsste und würde ich gerne mit ca. 20-40 von Euch mal ein Wochenende allein irgendwo am Lagerfeuer hocken und quatschen, aber das ergibt sich dummerweise nicht. Und die 20-40 Wochenenden am Lagerfeuer sind ja auch organisatorisch nicht so einfach…jedenfalls: DANKE! Ihr wisst, schon…Besonders die Couch-Crew und der Rest der MotelOne-Nacht-um-die-Ohren-Schlag-Hasen. #tkschland
  • Fest van Cleef im strömenden Regen. Mit einigen derjenigen von da oben. Vielleicht der beste nichtmusikalische Moment, als ich nach ner Stunde in der Gewinnschlange meinen Hauptpreis, einen „St. Pauli-Fans gegen Rechts“ Aufkleber bekam. Zum Glück gabs noch Musik und tolle Menschen.
  • Der Auszug der nicht mehr Mitbewohnerin und immer noch besten Freundin. Wie viel Stress und Energie dieses Projekt auch gekostet hat, ein voller Erfolg.
  • Der MillernTon insgesamt. Ein paar Folgen aber ganz besonders. Wenn Euch mal langweilig ist und … ach hört einfach rein. Die 39 mit Timo Schultz und die 49 zum Thema Handball in Ruanda. Und natürlich die erste Show mit echtem Publikum in den Fanräumen. Den Stress der Mikrofon-Rückkopplungsvermeidungs-Verkabelungs-Nummer vorher hat glaube ich keiner mitbekommen. Was wohl auch besser so ist. Danke an alle Hörer für den Support.
  • Glühwein in der List und Curry in Linden. #tkxmas
  • Ganz vielleicht die Hinfahrt zum tkxmas mit „Die gucken schon EP 1„. Mal gucken, ob wir das fortsetzen.
  • Arbeiten. Ja, wirklich. Dieses „Genau so, genau das!“-Momente, in denen man weiß, dass man verdammt viel Glück hat, weil man etwas machen darf, dass einem wirklich immer wieder Freude bereitet. Mit einem tollen Team. Ich kann nicht in Worte fassen, wie wichtig mir das ist.
  • Der Moment, in dem der Fernseher plötzlich an der Wand hing, nach dem ich das ungefähr 12 Stunden lang mit falsch herum montierter Halterung nicht hinbekommen hatte. Erfolgserlebnisse regeln! (und da es hier nicht um negative Erlebnisse geht, belassen wir es jetzt dabei).
  • Potsdam im Frühjahr. Mit Pulled Pork, Singstar und Couch und schon wieder tollen Menschen.
  • Ich hab dieses Jahr das erste Mal überhaupt bewusst und mehrere Weihnachtskarten verschickt. Und alle scheinen sich gefreut zu haben. Schön, wenn man mit sowas kleinen für einen Moment ein Lächeln zaubern kann. Sollten wir alle viel häufiger machen.
  • Fußball. Sowas wie auswärts in Bielefeld 0:5 verlieren, und sich trotzdem über die Menschen, die man da gesehen hat freuen… Und die letzte Rückrunde war auch leicht phänomenal, von 18 auf 7. Fußball! (Aber die Ultras!!!)
  • Kino. Ich hab mir so ne Art Kinodauerkarte gegönnt und gehe plötzlich wieder häufiger. Was mich ziemlich freut, weil ich gerne ins Kino gehe und plötzlich mehr Gründe rein zu gehen habe, statt draußen zu bleiben. Nicht jeder Film ist super, aber das „ins Kino gehen“ ist es.
  • Menschen. Ganz ganz viele kleine und große Momente. Telefonate, Treffen, Gespräche mit denen von Euch, die mir was bedeuten. Für „eigentlich hasse ich Menschen“, macht Ihr mir ganz schön viel Freude.
  • Lesebrille. Bei allem, was mit meinen Augen in 2017 schief lief, dieser Moment, in dem Du die neue Lesebrille aufhast und denkst „whut? So scharf war das früher? Oh“.
  • Twitter. Wie viele kleine, feine Momente dieser Nachrichtendienst einem bescheren kann. Einmal kurz lachen oder lächeln, weil man einen Tweet liest. Sich so oft für und mit anderen über Dinge freuen. Kindische Witze machen. Oder ein Ventil haben, wenn irgendwas gerade doof ist. Virtuell in den Arm genommen werden.

Bestimmt vergesse ich hier unfassbar viel. Aber so als kleiner Reminder, was alles gut war. Das meiste davon lag an einigen bzw. ganz schön vielen von Euch. Danke dafür. Ich freu mich auf ein 2018 in dem ich Euch wieder sehe, oder überhaupt mal sehe. Mit Umarmungen und Gesprächen und Lachen und Lächeln und blöden Witzen und tiefgründigem und Katzen- und Hundebildern. Mit Auto- oder Bahnfahrten an Orte, an die keiner wollen will. Mit Euch.

Danke.

Und nu? Unsortiertes zum Spiel in Bielefeld

Auswärts in Bielefeld…

Man soll ja das positive behalten…. Also:

Was gut war

  • Anfahrt mit netter Gesellschaft und ohne größere oder kleinere Katastrophen
  • Erheiternd hilfloser Cop, der zwar die Einfahrt zum Almblick mit Kollegen zustellte, mir aber weder sagen konnte, ob geöffnet sei, noch wusste, was „der Almblick“ überhaupt sei.
  • Einfaches auffinden der späteren Stadionbezugsgruppe vor der BarCelona.
  • Übereinanderstolpern mit anderen vor dem Stadion.
  • Überhaupt die Stadionbezugsgruppe. Ganz viel Liebe an die. Auch wenn Teile davon irgendwie zu spät und/oder anderswo rumstanden.
  • Galgenhumor.

Was nicht so gut war

  • Fußball
  • Dass Teile meiner Auswärtsbezugsgruppe („Aber die Ultras!“) irgendwie ein Timingproblem hatten, weshalb ich sie nicht mehr in den Arm nehmen konnte.
  • Dass nach dem Spiel vermutlich keiner mehr Lust auf irgendwas außer „nach Hause“ hatte.
  • Bielefeld.
  • Der Gästeblock in Bielefeld.

Was ganz übel war

  • Die Bielefelder Torhymne
  • Der Bielefelder Stadionsprecher
  • Das Abfeiern der Bielefelder Tore vom Bielefelder Stadionsprecher zur Bielefelder Torhymne.

Und sonst so?

Naja. Die Weltfrage ist ja im Moment, woran „es“ liegt. Es, dieses irgendwas, was da auf dem Rasen gerade passiert.

Systemfrage? Ich glaube inzwischen ehrlich gesagt nicht mal mehr, dass es daran liegt. Natürlich wäre es schön, wenn „die Mannschaft“ den Eindruck erweckte, sie würden ein System spielen, in dem sich alle wohlfühlen, zurechtfinden, und zumindest in den meisten Momenten auch wissen, was sie tun. Aber derzeit wirkt es eher so, als hätten alle aus irgendwelchen Gründen Angst.

Berlin war echt noch guter Fußball, Regensburg zumindest nach dem 1:2 wieder ansehnlich. Aber Fürth und Bielefeld? Ui. Bis auf die 15 Minuten zu Beginn des Spiels in der Schüco-Arena (lautes husten) war das… ja, was eigentlich? Verunsichert? Faden verloren? Teilweise wirkte es später fast panisch. Viele Bälle in kritischen Zonen dem Gegner in die Füße, von Spielern, die es eigentlich besser können. Z.B. Flum, und Himmelmann mit sehr rätselhaften Unsicherheiten. Dass sich dann ein junger Spieler wie Zander anstecken lässt passiert dann eben.

Und nochmal: Klar könnte man die Systemfrage diskutieren, aber Du gewinnst Spiele eben nicht nur dank des Systems. Und für mich sieht da gerade vieles nach nem Kopfproblem aus. Woher diese Unsicherheit? Warum fällt alles auseinander, wenn der Gegner gerade mal drei Minuten Druck macht? Dass es „der Kader“ auch anders kann, haben wir ja schon gesehen. Liegt das an der Negativserie? An den Erwartungen? Am Trainer?

Anderes Thema sind einige Personalentscheidungen, die ich nicht so recht nachvollziehen kann. Liegste auswärts hinten, brauchst irgendwie eigentlich einen Spieler, der nicht nur Ruhe reinbringt, sondern auch noch mal Schwung, und dann kommt Allagui? Ich will dem lieben Sami ja nichts, aber in seinen bisherigen Spielen für uns wirkte er auf mich jetzt not exactly wie ein Agressive Leader, der jetzt das Spiel drehen kann. Und je länger ich auf der Formulierung nachdenke, desto weniger Spieler fallen mir ein, denen ich das in unserem Kader überhaupt zuschreiben würde. Buchti und Lasse machen ab und an mal Alarm und versuchen mitzureißen, aber…naja, Mark van Bommel sind sie nun auch nicht gerade.

Trainerfrage? Hmm… Ich hab ja nichts gegen Trainerwechsel, wenn sie mir sinnvoll erscheinen. Aber nicht mehr ganz vereinzelte „Ewald Lienen“-Rufe im Block halte ich für kontraproduktiv, der hat uns zwar (mit Olaf Janßen gemeinsam) in der letzten Rückrunde den Arsch gerettet, aber.
Oke sagte auf der JHV *)MV (Grüße an den Kollegen vom Magischen FC-Blog) nicht ganz zu unrecht, dass wir mit 7, 9, vielen Bundesliga-Trainern im Verein da so sportkompetent wie noch nie aufgestellt seien. Und ich glaube da schon dran. Oder will daran glauben, dass hier das Team, das unsere ersten Herren führt da Kompetenz genug hat. Auch um im Zweifel die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und letztlich ist es einfach auch so, dass Trainerwechsel im Mittel wenig bringen.

Aber.

Dann doch die Systemfrage: Ballbesitzfußball? 4-4-2? Mit den Spielern?

Wir konnten mal ganz gut „Die Null halten“ und vorne half dann wahlweise der liebe Gott oder Aziz Bouhaddouz. Ersterer kann uns nicht leiden, zweiterer ladehemmt gerade kolossal, wenn er überhaupt auf dem Platz steht. Hm.

Und das mit der Null ist jetzt auch so ’ne Sache. Und irgendwie wird es gefühlt jeden Spieltag etwas leichter, uns einen reinzumurmeln.

Erinnert sich noch eins an Stanis „Resetknopf“? Irgendwiesowas wäre gerade wohl nötig. Vergesst mal die Scheiße der letzten Spieltage. Besinnt Euch auf das, was Ihr doch könnt, eigentlich.

N. sagt, ich soll pöbeln.

Können wir den Stadionsprecher bitte in … welcher Fluss fließt eigentlich durch Bielefeld? Jedenfalls darin versenken? Alternativ auch einfach in einem Pool aus Vanillepudding? Und seinen Jingle gleich mit? DAS macht AGGRO! Ich verliere ja so schon euphemistisch gesprochen nur mittelbegeistert, aber dass ich mich spätestens ab dem 3:0 eher über diese SCHEISSSTADIONSHOWKACKE aufregte sagt einiges.

Über den Rest des Spiels pöbeln kann und will mir gerade nicht so gelingen. Ich bin (und war) nicht wütend. Eher hilflos. Was auch ungefähr meiner Interpretation der „Aufwachen/St. Pauli“-Rufe nach dem Spiel an die Mannschaft entspricht. Kommt raus aus diesem Tal, aber zügig, bitte. Ob nun durch aufwachen, Mut schöpfen oder Training ist mir eigentlich erstmal egal.

Nicht an spontane Leistungsexplosionen glaubend, hoffe ich nun dennoch auf ein reingemurmeltes 1:0 gegen Duisburg. Fürs Ego. Berappeln und dann mit etwas mehr Selbstvertrauen versuchen wieder Fußball zu spielen.

Unqualifiziertes gepöbel

Nervt mich ja kolossal, wenn jemand im Stadion die ganze Zeit motzt, und von mir aus sogar mit dem Gefühl der Motzigkeit meine aktuelle Stimmung trifft, aber dann so „DU MUSST RANGEHEN!“ (nein, muss er nicht, weil dann hinter dem rangehenden Abwehrspieler ein Loch ist, und…moderner Fußball), „LAUF!“ (nein, lauf nicht, weil Du gerade genau da stehst, wo Deine Position im System augenscheinlich ist), „IHR MÜSST DA HINLAUFEN UND MITHELFEN!“ (nein, müssen sie nicht, weil dann Löcher…moderner Fußball).

Ich bin gemein und das ist bestimmt auf ne Art ableistisch weil „wenn die keine Ahnung von Fußball haben einfach mal das Maul…“ und da ich jetzt auch keinen Trainerschein besitze, ist das hier gerade unqualifiziertes Gepöbel über unqualifiziertes Gepöbel, aber!

Es wäre halt schon nice, wenn zumindest so ein bisschen verstanden würde, warum/was/wie gerade passiert. Vielleicht.

Das war das eine.

Schauen wir mal auf den Rasen. Das rechtfertigt dummerweise für mich in Teilen leider fast schon unqualifiziertes Gepöbel. Regensburg? Gesehen? Nicht?

20 Minuten ist das auf dem Platz für mich kaum nachvollziehbar. Berlin war doch fußballerisch eigentlich meist ok. Sah gut aus, bis auf das Gegentor. (herrje. Gegentore nach Ecken/Standards? Kannste auch nicht mehr erklären.)

Aber Regensburg dann, hmmm.. Hühnerhaufen, und in der Offensive hohe Bälle, die an der kopfballstarken Regensburger Abwehr scheiterten. Sobota, Daehli, Allagui, Sahin alle irgendwie nicht die richtigen Spieler für die Taktik. Irgendwie. Zwei Gegentore Später warte ich innerlich eskalierend darauf, dass wir bis zur Pause 4:0 zurückliegen würden, damit ich mich äußerlich eskalierend amoklaufend…na, es kam ja anders.

Auswechslung Sobota vs. Aziz, das schätze ich so an Janßen, er sieht, was er verändern muss und kriegt das dann auch hin. Wir waren sehr oft nach der Pause besser, als vorher. Und dieser Wechsel passte zu (meiner) der Analyse des Spiels. Aziz kriegt hohe Bälle, macht die fest. Auswechslung Flum vs. Nehrig (verletzt) gefiel mir allein deshalb, weil ich mit Nehrig nichts anfangen kann. Kampfsau, richtig gute, aber das was er mit Ball macht… Ich hätte seine Frisur vom Haareraufen, wenn ich mehr Fußball gucken würde.

Jedenfalls nach den Wechseln liefs plötzlich. Drei Tore vor der Pause, davon zwei Abseits, davon eines nicht gegeben. Und das war völlig verdient, weil wir plötzlich Fußball spielten. Auch nach der Pause fand ich das/unser Spiel echt ansehnlich, und wenn die Jungs vorne dann nur ein biiiiisschen mehr Abschlussglück oder -Qualität haben, gewinnen wir das Ding.

Aber.

Kein Abschlussglück, zweite Halbzeit torlos, nichtmal ein ungegebenes Abseitstor wurde uns gegönnt, 2:2, ein Punkt, alles wie immer.

Warum kriegen wir gefühlt in jedem Spiel ein Tor nach einer Ecke? Quasi seitdem wir im MillernTon darüber redeten, wie unwahrscheinlich Eckentore sind?

Warum können Trainer und Team wunderbar auf Gegner reagieren, aber man hat immer das Gefühl der „Nullmoment“ bei Anpfiff gäbe es irgendwie eine Taktik die aber irgendwie…naja?

Warum spielen die jetzt diesen doofen Slime Song statt Antifa Hooligans (Lieblingsblog hat die Antwort. Ich möchte dennoch unqualifiziert pöbeln)?

Warum kriegen wir Tore nach Ecken? I mean, hello? Kopfballherrscher Sobiech und so? DAS KANN DOCH NICHT SO SCHWER SEIN?

Schönes Tor übrigens, das von Sobiech.

Noch etwas Gepöbel: Hätten wir aus den letzten fünf Spielen (Die Region, Sandhausen, Aue, blöde Berliner, Regensburg) statistisch adequat Eckengegentore bekommen, hätten wir locker 4-6 Punkte mehr und wären nicht siebter sondern dritter.

Und hört mir auf mit dieser eigentlich ist alles ganz gut – Zufriedenheit.

JA, IST ES!

NAUND?

Es könnte besser sein. Deutlich. Und es wirkt so, als wären das nur ein, zwei, drei klitzekleine Schritte in der Entwicklung die unsere Mannschaft gerade durchmacht.

Ich will endlich raus aus dieser Drecksliga. Ich will nicht mehr nach Bielefeld, Bochum oder Sandhausen müssen.