Kopie-Kopie-Kopie?

Warum zeigt SuperRTL eigentlich mit „Das Büro“ die US-Kopie der BBC Serie „The Office“ die in Deutschland vonStromberg kopiert wurde inspirierte?

Ich meine ich verstehe ja eigentlich schon nicht, warum man in dem Fall nicht einfach das Original nimmt und synchronisiert (nagut, eigentlich bin ich eher für Originalton, aber ist ja deutsches TV… und das ist eine andere Diskussion), aber dann die Kopie nehmen und synchronisieren? Und dabei ist das BBC Original noch um längen besser?

Gleiches Spiel hat Sat1 gerade mit „The IT Crowd“ gespielt. Wunderbare BBC-Serie, perfekt passende Schauspieler, super Ausstattung, alles bestens. Und dann wird das – für den deutschen Markt – nachgedreht (das iTeam) *grusel*. Um dann die selben Witze noch mal zu drehen. Wenigstens in der ersten Folge war das quasi eine eins-zu-eins-Kopie von dem was die BBC vor zwei Jahren als erste Folge gesendet hat. Die Amerikaner produzieren übrigens auch grade „IT Crowd„…

Ist selber drehen unter Umständen tatsächlich günstiger? Wollen die das ganze nach und nach an die deutschen Zuschauer anpassen (kann doch eigentlich nur furchtbar werden)? Vor Jahren gab es das gleiche mal mit Married with Children/Eine schrecklich nette Familie. Auch da haben die eine Staffel auf Deutsch nachgedreht. Die gleichen Gags nur schlechtere Schauspieler. Lief sogar auf demselben Sender wie die „echten“ Folgen (RTL damals).

Was soll so was?

Denglish

Die Mopo hat mal wieder das Thema „Wir sprechen immer weniger Deutsch“ entdeckt, dabei ist der Sommer doch gefühlt vorbei.
Naja, immerhin gibt es mir einen Aufhänger mal öffentlich über das Thema nachzudenken.

Zugegeben, es gibt inzwischen leider unglaublich viele englische Begriffe die dort wo sie eingesetzt werden keinen Sinn haben bzw. zum Teil sogar völlig falsch eingesetzt werden. Zugegeben, es gibt unglaublich viele Werbesprüche auf Englisch, die wenn man ein bisschen Sprachgefühl hat sowieso schon mal falsch klingen und – viel dämlicher – die Zielgruppe nicht erreichen.

Aber muss man deswegen mal wieder nach Gesetzen schreien, die das reglementieren? So etwas verändert sich im Laufe der Zeit doch sowieso von allein. Wer mal in der U-Bahn neben jugendlichen von heute gesessen hat, kommt dabei zudem finde ich zu einem ganz anderen Ergebnis. Nicht „Denglish“ ist hier das Problem, sondern schlicht die Einfallslosigkeit mit der Sprache scheinbar inzwischen verwendet wird. Rein subjektiv haben da inzwischen viele einen auf das nötigste reduzierten Wortschatz, der – wo nötig – mit „alder“, „digger“ oder „krass“ ergänzt wird, was dann scheinbar einen vollständigen Satz ausmacht. Ach so, Artikel und ähnliches sind wohl auch nicht mehr nötig.

Das Problem ist nämlich nicht, dass viele Menschen zunehmend mehr englische Begriffe benutzen, das Problem ist, dass immer weniger Menschen in der Lage sind Deutsch ausreichend variabel zu verwenden, dass sie das Gefühl haben damit alles was ihnen durch den Kopf geht ausdrücken zu können.
Im Umkehrschluss fällt es jemandem der besser Deutsch spricht zudem vermutlich auch leichter mit Anglizismen um sich zu werfen ohne dabei gleich die eigene Sprache zu vernachlässigen.
Man ist dann nämlich auch viel mehr in der Lage auch mit Sprache zu Spielen. Die „Sprachverteidiger“ weisen ja unter anderem immer mal wieder darauf hin, dass die Deutsche Sprache so schöne Wortspielmöglichkeiten böte. Genau dies kann ich doch aber nur dann auch machen, wenn ich ausreichend gut gebildet bin um die Sprache auch so einzusetzen (und nebenbei bietet die Englische Sprache ja auch die Möglichkeit zu wunderbaren Wortspielen).

Und um noch einmal kurz auf die englischen Werbetexte einzugehen: So wie es aussieht nimmt die Nutzung englischer Überschriften sowieso gerade ab, weil inzwischen auch die meisten Werbe-Entscheider und Kreativdirektoren gemerkt haben, dass Sie so ihre Zielgruppe eben nur sehr begrenzt erreichen können.

Wenn ich nichts übersehen habe enthält dieser Text bis jetzt übrigens keinen einzigen Anglizismus, und das obwohl es ja gerade genau um dieses Thema geht. Es geht also wunderbarerweise ganz ohne, obwohl ich persönlich dem Englischen durchaus zugewandt bin. Gefühlt schaffen das diejenigen die sich in der Regel über solche Anglizismen beschweren übrigens nicht.