aber ich bin Blogger, ich rede.
Sowas nennt man wohl Gesprächstherapie. Auch wenn mir für ein Gespräch gerade etwas fehlt, jemand, der direkt Antwortet. Aber das ist bei dem Thema vielleicht auch einfacher. Gesünder. Denn eigentlich möchte ich NICHT darüber reden. Auch wenn bestimmt jemand was zu kommentieren hat, oder? 🙂
Worüber?
Fußball.
Ich bin ja Kummer gewohnt: Mal ein Spiel richtig schlecht gespielt, auswärts eigentlich immer auf die Fresse bekommen, alles okay. Aber langsam wird mir das doch zu viel.
Angefangen hat das ganze ja schon im letzten Jahr, auswärts (klar), beim damaligen Tabellenschlußlicht (klar), das genau einen Sieg auf dem Konto hatte, bis dahin (klar) und sich auch noch nicht wirklich durch eine zielsichere Offensive ausgezeichnet hatte (klar).
Okay, Schwamm drüber, Weihnachten und Winterpause, alles wird gut.
Denkste.
Auswärts geht die Rückrunde beim VfL Osnabrück los. 2:2. Und irgendwie witterte ich Morgenluft, ich meine zwei Tore in einem Spiel, auswärts, und nicht verloren, das ist ja schon ein.. brauchbarer Rückrundenstart.
Und so unter uns: ich hatte mit einer Niederlage gerechnet.
Aber trotzdem. Zweimal in Rückstand und dann jeweils aufgeholt. Zweimal verschlafen aus der Kabine gekommen, um sich dann ranzukämpfen. Das was in der Hinrunde schon ein paar Mal zu sehen war. Sowas ist unnötig, kostet Kraft (ja, auch die der Fans!) und neeeervt einfach tierisch.
Und am gleichen Abend gewinnen die Nachbarn zuhaus gegen die Bayern. Recht souverän. Dass ich das mal sagen würde, aber: Was abgucken! Schleunigst.
Trotzdem, besser als im Hinspiel, wo wir zuhause nach 2:0 noch das 2:2 einfingen ist es so allemal. Nicht ganz so peinlich-doof.
Weiter gehts. Im Spiel danach muß man sich natürlich daheim (!) von Fürth vorführen lassen.
Fürth.
Einer Mannschaft, die im Playmobilstadion spielt. Play-Mo-Bil. Das Spielzeug, was ich als Kind schon immer langweiliger als Lego fand. Das, was man nur hinstellen, nicht verändern konnte. Fürth, sowas wie das Bayer Leverkusen der zweiten Liga. Die steigen nie auf, spielen aber immer oben mit.
Zuhause. Null zu Drei. ZU DREI. Soviel zu unserer vielzelebrierten Heimstärke in der Vorrunde. Wenn es ein 0:1 gewesen wäre, hätte man ja noch ein Auge zudrücken können, aber sowas… Neee. Zumal die Leistung wohl, was sich danach so zu lesen fand, ziemlich indsiskutabel war.
Und weiter ging es mit Grausamkeiten… Auswärts, Oberhausen, irgendwie aus dem unteren Tabellendrittel. Man könnte ja hoffen, glauben, hier ginge was. Was wie “Unentschieden”. Oder Fußball.
Aber nee, is klar, sooo leicht machen wir uns das nicht, und ich Idiot hab ja mal was von Aufstieg gefaselt, das geht so nicht. Da muß man einen Riegel vorschieben… Also nach 10 Minuten 0:2, nach 20 Minuten 0:3 hinten liegen. Das nennt man wohl deutlich.
Dass es am Ende noch 2:3 aus unserer Sicht heißt ist kein Trost.
Und SO habe ich das mit dem beim Nachbarn abgucken auch nicht gemeint (remember, Karlsruhe? Immerhin lagen wir erst 0:3 hinten, und nicht erst 2:0 vorn, ich glaube dann wäre ich wirklich geplatzt. So wie hier etwa…wobei der erste Absatz eigentlich ausreicht um meine Laune nach dem 2:3 zu beschrieben. Unserem wohlgemerkt. In Oberhausen.).
Je häufiger ich die Mannschafftsnamen lese, die uns die letzten vier Spiele mit genau einem Punkt bedacht haben, desto grusliger wird es. FSV Frankfurt. Rot-Weiß-Oberhausen. VfL Osnabrück. SpVgg Greuther Fürth (was haben die eigentlich mit dem th da unten? Ich dachte Franken rollen das “rrr”?). Hallo? Das ist so… ARGH.
Okay, ich beschwer mich über irgendwelche Mirdochegalclubs. Klappe halten. Denn: Jetzt geht es gegen geballte Tradition.
Die Region kommt ans Millerntor. Mal ab davon, dass ich die wenigstens gepflegt überhaupt nicht ausstehen kann (bis auf Osna sind mir die Teams von da oben eigentlich nichtmal egal, ich glaube, das macht es um so schlimmer… ), auch noch ein Verein, gegen den St. Pauli nur äußerst äh.. begrenzt in der Lage ist Leistung zu zeigen.
Die Region also. Lautern. Betztebube. Rot-Weiße Teufel. Oder so. Für mich personifiziert durch Stefan Kuntz, Andi Brehme, Kurt Beck und Provinziell-Deutsche Biederkeit. Konnte ich noch nie leiden. Wird sich nie ändern. Als die Meister wurden, war mir richtig schlecht.
Und mal ab von meiner Antipathie, die können uns auch nicht leiden. Das letzte Mal gegen die in einem Ligaspiel gewonnen? 19 Jahre her. Und wir haben seitdem noch gegeneinander gespielt. Nie erfolgreich, meist sogar schlecht.
Erinnere mich an Auswärtsspiele in der Region, bei denen unsere Spieler zusammengetreten wurden und der Gegner (ein gewisser Herr Lincoln) dafür ne lächerliche gelbe Karte sah. Daran, wie Mario Basler (noch einer, den ich nicht leiden kann) ne Ecke mit Cowboy-Hut treten wollte.
Erinnere mich an irgendein belangloses Saisonvorbereitungsspiel, wo wir gemütlich mit 6:1 oder so untergingen.
Was erwarte ich also für Montag? Angekündigt sind 20 Minuten Protestschweigen gegen die voraussichtlichen neuen Anstoßzeiten. Ich fürchte dass es danach nicht viel lauter wird.
Das hier ist das erste Heimspiel, wo ich vorher nicht sicher bin, dass wir das gewinnen. Lautern liegt uns einfach nicht. Irgendwie.
Naja, ich werde das Spiel natürlich trotzdem im DSF verfolgen und am Montag bestimmt hoffen, dass wir am Ende doch als Sieger vom Platz gehen. Nach all den negativen Überraschungen wäre ja mal wieder eine positive dran, oder?
Ich schließe mit dem vielleicht zentralen Zitat von Dietmar Demuth aus der Aufstiegssaison 2000/2001:
Wir müssen den Gegner durch permanentes Toreschießen zermürben.
In diesem Sinne.
Genug nicht darüber geredet.