Vorweihnachtszeit..

Eigentlich wie jedes Jahr… am Tag vor dem langen Weihnachtswochenende fällt irgendeinem x-beliebigen Kunden noch ein, dass man ja entweder noch Budget hat, was dieses Jahr noch ausgegeben werden sollte oder noch eine Frage hat die unbedingt noch beantwortet werden soll oder einfach so… jedenfalls noch ein Projekt hat.

Heißt wir müssen das ganze programmieren damit dann die Befragten möglichst gestern daran teilnehmen können. Soweit so schlecht. Wirklich nervig wird es natürlich dann, wenn entweder die Dienstleister auf die wir zurückgreifen (müssen) um die Teilnehmer zu unseren Befragungen einzuladen eigentlich schon Feierabend gemacht haben (ist ja fast schon Weihnachten und überhaupt..) oder unsere eigene Technik ein neues, bis vorhin noch unbekanntes Problem entwickelt… (Liebe Grüsse und Danke an meine Lieblings-IT ;-)).

Aber irgendwie schafft man das ganze dann doch immer noch im Zeitrahmen. Wenn jetzt (!) nicht noch was merkwürdiges passiert sollte ich also alles was heute noch gemacht werden muss gemacht haben und kann dann entspannt das Büro für die nächsten fünf Tage verlassen. Hoffentlich.

Datenschutz

M. sucht eine Wohnung. Eigentlich sucht sie ein WG-Zimmer. Früher blätterte man die Zeitung durch, rief jemanden an, wo es irgendwie „brauchbar“ klang, fuhr vorbei und guckte sich die WG an. Vielleicht lernte man sich noch kennen, jedenfalls wurde dann irgendwann eine Entscheidung gefällt.

Heute sucht M. online:

Also findet sie online eine WG die von Preis und Lage in Frage käme. Mit etwas Glück steht dort bereits der Name des Inserenten (Nennen wir Ihn L.).

Im Anschluss kann sie dann in StudiVZ gucken, wie L. ausschaut, außerdem wer mit L. so befreundet ist. Vielleicht ist L. zudem in irgendwelchen schrägen StudiVZ-Gruppen (chronische Blasenentzündung? Gibt’s sowas auch für Genitalherpes?).

2 Minuten.

Wenn M. jetzt noch Lust hat, gibt Sie den Namen noch mal in Google ein. Dank der Infos aus StudiVZ kann man mögliche Falschfunde teilweise schon ausschließen, und voila, jetzt wissen wir evtl. auch noch wo L. arbeitet, wie lang er dort beschäftigt ist und was er dort eigentlich macht.

Weitere 2 Minuten.

Mir ist bewußt, dass ich mich selber durch das Blog, durch meine
Homepage, durch *alles* was ich im Internet an Spuren hinterlasse
in die Öffentlichkeit begebe, dass jeder der danach sucht all das
was ich so von mir gebe nachlesen kann.

Ich wüßte aber zu gern, ob das den vielen „Standard-Nutzern“ auch so geht. Account bei StudiVZ ist schnell erstellt,
da alle paar Tage mal reinschauen und gut.
Keine großen Gedanken was ich dort angebe.
Keine darüber wer mich sehen könnte.
Ein bis vier Einträge in einem Forum?
Auch schnell geschrieben und sofort wieder vergessen.

Besonders spannend finde ich es dann, wen Menschen die bei StudiVZ drin stehen und ein wirklich schön gepflegtes (sprich ausführliches) Profil ihr eigen nennen auf der anderen Seite sofort laut aufschreien, wenn man sich als Marktforscher outet weil man ja so Profile erstellen würde und das ja böse wäre (weil Datenschutz und so…).

Glashaus? Steine?

Hinlegen und übersetzen

ist mein aktuellstes und damit relevantestes Highlight bei merkwürdigen Versprechern (gemeint war „Hinsetzen und überlegen“). Im Familienkreis bei mir noch sehr beliebt ist „Brund und Wand-Gel“ anstelle von „Brand- und Wund-Gel“…

Dazu gibt es ja diese weniger lustige weil teilweise recht gemeine Urban Legend vom „freudschen Versprecher“, der solcherart sprachlicher Fehlleistung ja angeblich zugrunde liegen soll. Nun kann man sicher bei den meisten Versprechern behaupten, dass diese eher aufgrund von sprachlicher Nähe, naheliegender Verdrehung und ähnlichem erfolgen.
Und eben nicht weil man eigentlich genau das meint.

Naja, jedenfalls behauptete doch neulich im Bus jemand seiner Begleitung gegenüber dass all Ihre Versprecher
eben durch besagte freudsche Fehlleistung motiviert seien und dass ja damit auch all dies eine wirkliche, relevante und vor allem tiefergründe Aussage hätten (womit ich dann auch bei der eigentlichen Motivation für diesen Beitrag wäre).

Urks – Bitte mal vorstellen:
Alle Versprecher hätten wirklich einen unbewußten und wahrhaften Hintegrund.

Wenn ich also an den im Titel verwursteten Versprecher denke…
Hinlegen kann ich ja psychologisch noch nachvollziehen:
Wer liegt schon nicht gerne..
Aber übersetzen ist nun an der Stelle bestimmt gerade nicht durch den Kopf des Versprechers (haha, Wortwitz) gegeistert, und wahrscheinlich auch nicht der unbewußte Wunsch jetzt etwas zu übersetzen.

Und Brund- und Wand-Gel? Ich weiß bis heute nicht was ein Brund ist?

Sollte ich da doch mal meine Tante zu befragen, von der dieser Versprecher ursprünglich stammt?

Wer weiß, vielleicht hat sie ja eine besonders innige Beziehung zu Wänden? (ist sie gar anlehnungsbedürftig, sucht Schutz, Stabilität, Halt?) Was war ein Brund nochmal?

Wenn dieses Post eine Botschaft hat dann:

Manchmal ist ein Huhn auch einfach ein Huhn…

bzw. manchmal ist ein Versprecher eben wirklich einfach nur ein falsches Wort zur falschen Zeit.

Aber gut, dass wir darüber geredet haben… 😉