Die Hybris (griechisch „der Übermut“, „die Anmaßung“) bezeichnet eine Selbstüberhebung, die sich, insbesondere unter Berufung eines gerechten göttlichen Zorns, der Nemesis, rächen muss.
Der internationale Top-Trainer Ralf Rangnick ist unzufrieden mit der Situation bei seinem aktuellen Club. Denn mit “Mittelmaß” könne sich der erfahrene, international erfolgreiche, mehrfach ausgezeichnete Meistertrainer nicht identifzieren… Schließlich habe sogar Hannover 96 mehr Geld.
Vielleicht sollte man aber auch einfach mal auf sich selbst gucken. Eine Mannschaft die scheinbar das Potential hat eine Halbserie lang ganz vorne mitzuspielen, die die Hinrundentabelle souverän anführt nach der Winterpause zum letzten der Rückrundentabelle zu machen kann natürlich nur an der Mannschaft selbst liegen. An Verletzungspech (immerhin verletzte sich ein – wichtiger – Spieler). Dass auch der Trainer jetzt Trainer der schlechtesten Rückrundenmannschaft eventuell mit verantwortlich ist, kommt dem guten Herrn wohl nicht in den Sinn. Nein, der Etat muß erhöht werden, denn mit Mittelmaß kommt er nicht klar. Geht gar nicht.
Ich hab mich ja gestern schon gefragt, was er macht, wenn er in den Spiegel schaut (gemeint ist jetzt das reflektierende Ding an der Wand).
Sich übergeben? Den Waffenschrank sehnsüchtig anstarren? Oder einfach die Augen schließen, den Kopf schütteln und weitermachen, wie bisher? Immerhin schaut ihm da Mittelmaß entgegen. Als sportlich verantwortlicher des tabellenneunten. Die Mitte. Und damit, siehe oben, kann sich Herr Rangnick ja nicht identifizieren.
Aber bestimmt sind sowieso nur die anderen schuld, diejenigen, die nicht noch mal 20 Millionen oder mehr in den Kader stecken wollen.
Oder doch Hybris?