…oder wie heißen diese Paddelboote?
Achter.
Genau. Damit ist im Prinzip die vergangene Zweitligasaison für den FC St. Pauli schon sehr treffend zusammengefasst. Mit einigen Ausrutschern nach oben (und der Hoffnung Angst, man könne evtl. um die Bundesligaqualifikation mitspielen) in der Vorrunde.
Aber so eigentlich?
Achter.
Gefühlt die komplette Rückrunde, nie wirklich mit Gefahr von unten (super, ich kann mich an keine so entspannte zweite Saisonhälfte in der zweiten BL erinnern), nie wirklich reelle Chancen nochmal oben anzuklopfen. Klar, viel geärgert über sinnlos liegen gelassene Punkte (in Frankfurt, in Wiesbaden, in München, in … der geneigte Leser weiß es längst – Auswärts ist nicht so unsers). Viel gefreut über mehr oder weniger gute Heimleistungen. Viel Spaß gehabt am Millerntor und einen neuen Platz im Stadion gefunden (Südkurve). Nach Nordkurve links, Nordkuver mittig, Gegengerade Links, Gegengerade rechts, Gegengerade mitte und – wenn man die zwei oder drei Mal mitzählt, die ich dort danach saß – Haupttribühne links – mein Achter “Stammplatz” im Stadion übrigens. Ja, ich bin in knapp 20 Jahren St. Pauli viel gewandert.
Achter.
Immerhin ein Platz besser, als letzte Saison. Und wenn man die Verläufe übereinanderlegt sieht man, dass viel mehr als nur ein Tabellenplatz dazwischen liegt, sondern eine im Durchschnitt wesentlich entspanntere, souveränere Saison. Saisonziel also mit Bravour erreicht: Besser als letzte Saison abschneiden. Danke dafür!
Seit Neuestem dann auch noch mit dem richtigen Trainer – Stani hat seinen Schein gemacht und ist – nein, nicht Achter – Jahrgangsbester. Gratulation dazu, auch wenn es ein paar Tage her ist. Als einziger der bereits in Clubs angestellten Trainerazubis übrigens seinen Job behalten. Und dann Jahrgangsbester. Respekt. Hoffen wir, dass die Theorie uns nächste Saison auch in die Nähe eines Jahrgangsbesten bringen.
Unser Steuermann.
Ich will ja nach wie vor in die erste Liga. Will gegen den HSV spielen, statt gegen Ingolstadt. Bei Bayern verlieren, statt bei 1860. Und mal wieder eine Saison mit zwei Siegen gegen Hoffenheim, hätte auch was 😀 (wobei, mit etwas Glück steigen die ja nächste Saison schon wieder ab, vorstellbar ist es).
Aber wer weiß schon, was passiert. Nächste Saison Ist immerhin das achte Jahr seit dem letzten Bundesliga-Abstieg.
Und wenn es nächstes Jahr um was geht, bin ich auch wieder enthusiastischer bei der Sache. Das was die Vorstädter da gemacht haben, war schon ganz großes Hochspannungskino. Mit so nem Finale aufsteigen, nächste Saison? Zum Hundertjährigen?
Hätte doch was!
Und wenn wir danach Achter würden? Gar nicht auszumalen.
Darum bin ich nämlich eigentlich Fußballfan. Stress, Spannnung, Angst, Zittern, Panik, Jubel, Freude, Euphorie. Nicht Achter. Nicht Entspannung.
Für das zweite Jahr zweite Liga ist Achter beachtlich. Mehr aber auch nicht. Und nach einer entspannten Saison wäre mir Spannung im nächsten Jahr ganz recht. Dann vielleicht zwei(t)er mit Steuermann? Wer weiß!